Umkämpfte Entscheidung für Europa (German)

Vor über 10 Jahren fand in Kyjiw auf dem Maidan die Revolution der Würde statt. Die Teilnehmer*innen bekundeten ihren politischen Willen nicht nur über Protestdemonstrationen und -slogans, sondern auch mit Hilfe künstlerischer Mittel. Dazu gehörten die Produktion von Musik, Dichtung, Performances und Bildende Kunst. Die Kunstwerke und Artefakte der Revolution der Würde thematisieren die Hoffnungen und Ängste, die die Protestierenden in den Wintermonaten 2013/14 auf dem Kyjiwer Unabhängigkeitsplatz gemeinsam er- und durchlebten. Zentral für die Willensbekundung der Demonstrierenden waren Erwartungen und Vorstellungen an und für Europa, denn die Revolution der Würde begann mit den Protesten für die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens der Ukraine mit der Europäischen Union, von dem sie sich eine forcierte Europäisierung des Landes und damit verbunden eine Hinwendung zum demokratischen Rechtsstaat mit verbrieften Demokratie- und Freiheitsrechten für alle erhofften. Der Widerstand der Staatsmacht unter Viktor Janukowytsch gegen die Proteste kostete zahlreichen Freiheitskämpfern das Leben.

Als sich im Jahr 2022 nach dem Anfang des großen russischen Krieges gegen die Ukraine weltweit viele Menschen über den Mut und die Tapferkeit der Ukrainer*innen wunderten, blickten die Ukrainer*innen auf die Revolution der Würde zurück und hofften, dem Aggressor erfolgreich Widerstand leisten zu können und damit auch die von ihnen damals erfolgreich eingeforderten europäischen Werte zu verteidigen.

Die Wanderausstellung »Umkämpfte Entscheidung für Europa« ist ein Projekt der Kuratorin Dr. Natalia Moussienko und reist in Form von Plakaten von Ort zu Ort. Das Plakat wurde während der Revolution der Würde als Mittel für politische und künstlerische Meinungsbekundung genutzt. Diese Plakate sollen die Besucher*innen zu einem Austausch über die Ereignisse und die daraus folgenden Entwicklungen anregen.

Die Wanderausstellung ist mit freundlicher Genehmigung der Kuratorin Natalia Moussienko unter Vermittlung und Begleitung von Iryna Kovalenko hier online als Dauerausstellung zu sehen.