Die Hauptstadt der Ukraine ist Kyiv. Dort gibt es einen Platz, er heißt Majdan. Von 11/2013 bis 2/2014 haben sich dort viele Menschen versammelt. Sie haben protestiert für mehr Demokratie und Freiheit. Man nennt diese Proteste heute die »Revolution der Würde«. Die Menschen kamen aus allen Teilen der Gesellschaft. Viele haben mit Kunst ihre Ideen und Wünsche ausgedrückt. Die Regierung hat die »Revolution der Würde« mit Gewalt niedergeschlagen. Umso wichtiger waren und sind die Kunstwerke heute noch für die Menschen. Darüber spricht Iryna Kovalenko im Interview mit Grit Dommes.
Deutsch in einfacher Sprache: Schauplätze der Intervention: Kunst auf dem Euromajdan
Schauplätze der Intervention: Kunst auf dem Euromajdan (German)
Gallery with 4 images: »Gespräch über Kunst auf dem Euromajdan«
Der ukrainische Euromajdan (Євромайдан), der sich auf dem Majdanplatz in Kyiv vollzog, wird als eine der folgenreichsten Protestbewegungen in der Region inzwischen als »Revolution der Würde« bezeichnet. Angeschoben durch Handlungen von Kulturaktivist*innen, Journalist*innen und »Kunstbataillonen« wurde er von breiten, heterogenen Bevölkerungskreisen getragen, die neben konkreten politischen Zielen, wie der Vertragsschließung mit der EU, schließlich eine eigenständige ukrainische Revolutions-Nationalgeschichte verfolgten, die – trotz der Gewalt – der ukrainischen Zivilgesellschaft neuen Anschub gab. Professionelle und nichtprofessionelle Kunstaktionen, die in den Protest vor Ort eingebettet waren, halfen, den Einzelnen sichtbar zu machen z. B. die Plakataktion »Я – крапля в океані« (Ich bin ein Tropfen im Ozean). Die Praktiken, Artefakte und Experimente wurden parallel zum Majdan bereits von Akteur*innen interpretiert, musealisiert und untersucht, aber auch von der Regierung propagandistisch genutzt. Darüber spricht Iryna Kovalenko im Interview mit Grit Dommes.