Teilhabe und Dissoziation (German)

Wenn Theater politisch interveniert, trägt es in die Konflikte und Kontroversen des Politischen eigene Unterscheidungen ein: etwa jene zwischen Agierenden und Zuschauenden oder zwischen Teilnehmenden und Außenstehenden. In dem Projekt »Teilhabe und Dissoziation: Spannungen politischen Theaters im 20. Jahrhundert und in der Gegenwart« geht es um die Tradition des aktivistischen Theaters, die in der Gegenwart – im Zeichen von globalen Protestbewegungen und digitalen Vernetzungschancen – neuen Auftrieb erhalten hat. Darstellungsformen, die in der Tradition des Agitproptheaters der 1920er- und 30er-Jahre stehen, konfrontieren ihr Publikum mit Modellen von Kollektivität, die zwar im Modus des »Als-ob« hervorgebracht werden, aber von den Zuschauenden als reale politische Interventionen wahrgenommen und ›umgesetzt‹ werden sollen. Darüber sprechen Prof. Dr. Matthias Warstat und Naomi Boyce im Interview.