Politische Bewegungen und künstlerische Lebenspraxis als Interventionen (German)

Die Kunsthistorikerin Anna Kipke untersucht die Arbeits- und Lebensweise von Emma Kunz, die in einer Schweizer Dorfgemeinde alternative Heilmethoden mit künstlerischen Abstraktionsverfahren verband. Ziel ist es, an Stelle heroisierten Bruchs das Therapeutische als künstlerische Interventionsform zur Geltung zu bringen: als eine unterbrechende, auf Neuaufteilung orientierte Praxis, die gesellschaftliche Umgestaltung nicht nur einfordert, sondern im gestalterisch-praktischen Vollzug entwirft, erprobt und umsetzt. Der Philosoph Sambojang Ceesay erforscht das kritische Potential künstlerischer und insbesondere erinnerungspolitischer Interventionen im Feld migrantischer und antirassistischer Bewegungen am Beispiel der Initiative 19. Februar (Hanau). Im Interview sprechen beide über Erwartungshaltungen und Pläne zu gemeinsamen Forschungen im Verbund »Intervenierende Künste«.