Das Interventionspotential von Internet-Memes (German)

Internet-Memes haben das Potential für massenhafte oder gar globale Zirkulation (going viral), das aber häufig durch Unterbrechung und Community-spezifische Adressierungen konterkariert wird (relatability). Als affektive Medienpraxis sind sie an einer spezifischen Form der Kollektivbildung beteiligt (connectedness), die maßgeblich dazu beiträgt, alltägliche Erfahrungen und Gefühle ›politikfähig‹ zu machen. Anhand der Meme Culture als exemplarisches Hybridphänomen — zwischen Kunst und Popkultur, User-Ermächtigung und Plattform-Kapitalismus, globaler Zirkulation und Community-Orientierung — untersucht das Projekt »Aneignen – Bearbeiten – Weiterverbreiten: Zum Interventionspotential von Internet-Memes« die Bedingungen und Spielräume (vor-)politischer Agency in der gegenwärtigen Digitalkultur. Prof. Dr. Brigitte Weingart und Florian Schlittgen sprechen im Interview über Memes als interventionistische Tools für Mikropolitiken des Alltäglichen und wie sie es in ihrer medialen Überrepräsentation schaffen, Aufmerksamkeit auf das Unterrepräsentierte zu lenken.