Georg W. Bertram, geboren 1967 in Gießen, ist Philosoph, Professor für theoretische Philosophie an der Freien Universität Berlin und derzeit Vizepräsident ebenda. Seine wissenschaftliche Laufbahn verbindet Studien in Philosophie und Germanistik mit internationaler Forschungserfahrung, etwa an der Universität Pittsburgh. Seit 2007 lehrt und forscht er in Berlin mit den Schwerpunkten Ästhetik, Sprachphilosophie, Sozialontologie und der Philosophie des Geistes.
Ein zentrales Anliegen seiner Arbeit ist die Untersuchung der wechselseitigen Beziehungen zwischen Kunst, Sprache und sozialen Strukturen. So erforscht er etwa im Rahmen des Graduiertenkollegs »Normativität, Kritik, Wandel«, wie Normen durch Reflexion und Veränderungsprozesse geformt werden können. Seine Forschungen verbinden Ansätze der Kritischen Theorie, des deutschen Idealismus und der postanalytischen Philosophie, um die Rolle kultureller Ausdrucksformen im sozialen und normativen Kontext zu analysieren.
Neben seiner akademischen Tätigkeit hat Bertram durch internationale Gastprofessuren und interdisziplinäre Projekte die philosophische Forschung bereichert. Seine Monographien, darunter Kunst als menschliche Praxis (2014) und Die Sprache und das Ganze (2006), wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Sein neuestes Werk Die Freiheit des Verstehens. Eine hermeneutisch-kritische Theorie (2024) zeigt, dass Verstehen untrennbar mit Kritik, Selbstkritik und konflikthaften, improvisatorischen Prozessen verbunden ist, die zugleich das Wesen von Subjekten erhellen. In seinen Arbeiten untersucht er grundlegende Fragen zu Selbstbewusstsein, kultureller Praxis und der Bedeutung von Sprache, um ein tieferes Verständnis menschlicher Ausdrucksformen und ihrer normativen Grundlagen zu ermöglichen.